Corona – eine einmalige Chance
für unsere Arbeitskultur
Corona, ganz egal, wie wir die Ausbreitung der Krankheit interpretieren, ist ganz sicher Eines: Ein Auslöser für tiefgreifende Veränderungen im privaten und beruflichen Leben.
Plötzlich werden im Einzelhandel kleinere Cent-Beträge nicht mehr zurückgegeben. Wenn es nach dem internationalen Währungsfond ginge, wären Scheine und Münzen aus unserem Alltag ohnehin längst verschwunden. Und in einer Zeit, in der selbst die Türklinke zum potentiellen Corona-Überträger wird, wird die Frage nach der Notwendigkeit des Bargelds präsenter denn je. Gewinnt der Virus den Kampf, den der internationale Währungsfond seit Jahren führt? Wird das Bargeld nun doch durch digitales Geld ersetzt?
Die Deutschen lieben ihr Bargeld. Es zu tragen, gibt uns oft ein gutes Gefühl. Doch ich bin sicher, dass diese Sympathie gerade zunehmend durch Misstrauen verdrängt wird? Ob dieser Effekt so ganz unbeabsichtigt durch die Medien verstärkt wird, sei mal dahingestellt.
Man könnte meinen, dass die Coronakrise für die Digitaliserung in Deutschland ein wahrer Beschleuniger ist. Denn es stimmt, die Digitalisierung geht in Deutschland bislang einfach nicht schnell genug voran.
Ich kenne sogar Entscheider, die sich eine E-Mail ausdrucken und vorlegen lassen!
Doch durch die Coronakrise wird – gezwungermaßen – vieles ändern. Es betrifft nicht nur das Bargeld. Es betrifft unsere gesamte Arbeitskultur. Es betrifft vor allem das Homeoffice. Die dezentrale Organisation war bislang immer noch ein Dorn im Auge vieler Unternehmen.
Viele Entscheider sind der vollsten Überzeugung, es sei aus sozialen Gründen wichtig, dass sich Teams jeden Tag an einem festen Ort treffen. Ich vermute, hinter dieser Überzeugung steckt schlicht fehlende Erfahrung. Viele Start-Ups arbeiten schon länger mit Homeoffice und das äußerst erfolgreich. Das Arbeiten mit Teams auf geschützten Kommunikationsplattformen kann nicht nur viel Spaß machen, es ist überaus produktiv. Und – Corona sei Dank, wird es vielleicht bald „normal sein“, so zu arbeiten. Was passiert eigentlich, wenn das ,was viele Menschen digital ausprobieren und was sie aus ihrem „analogen Leben“ reißt, gut funktioniert?
Verlieren die Entscheider und Lenker die Kontrolle, gibt es ein organisatorisches Chaos oder merken wir einfach, dass wir im Jahr 2020 leben?
Was grundlegend Neues zu wagen erfordert erstmal Mut, aber oft wird dieser belohnt.
Wir Deutschen tun uns mit Veränderungen oft schwer und ganz sicher schwerer als andere. Doch jetzt, unter dem Druck der zwangsverändernden Umwelt, werden wir gezwungen, uns neu zu organisieren. Kurzum: Corona ist ein Treiber der Digitalisierung . Das Wort Krise oder Krisis leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet Unsicherheit, bedenkliche Lage, Zuspitzung, Entscheidung aber auch den Wendepunkt.
Bis bald und #ChangeGrowthPerformance