Ende der Influencer Ära?
Ja, ich gebe es zu, ich gehöre zu den Kritikern dieses, für viele womöglich unverzichtbaren, Kanals. Doch ich bin weiterhin der Meinung, dass sich die Ära der Know-it-all Influencer mit teilweise gekauften Followern, dem Ende neigt. Denn die Zukunft heißt zunehmend Micro-Influencer-Marketing.
Zwar gehört das Prinzip der sozialen Bewährtheit zu den wirkungsvollsten Verkaufsinstrumenten, doch die Glaubwürdigkeit ist es auch.
Und spätestens dann, wenn ein männlicher Schauspieler Werbung für ein Mittel macht, mit dem die Menstruationsbeschwerden gemildert werden sollen, schleicht sich jedem reflektierenden Menschen ein Schmunzeln ins Gesicht. Und eine Kerze für 39,- EUR, die nach einer gewissen Zeit des Schmelzens eine Überraschung im Wert von wahrscheinlich nur 2,- EUR zum Vorschein bringt, runden das Bild der Branche ab. Da drängt sich direkt die Frage auf: Kann Influencer Marketing den Wert einer Marke nicht auch mindern?
Die Antwort fällt ganz klar aus: Leider ja, Influencer Marketing kann einer Marke auch schaden.
Die Fakten
Wenn es um die Conversion geht, ist Influencer Marketing im Vergleich zu anderen Online-Marketing Maßnahmen konkurrenzlos. Über Kanäle wie Instagram, lassen sich vergleichsweise höhere VKs und somit auch höhere Renditen erzielen. Besondere Affinität für Produkte, die entlang des Influencer Marketings vertrieben werden, zeigt die Zielgruppe der sogenannten Millennials.
Doch laut der Studie *Influencer 2.0, sind 57% der Befragten der Meinung, dass Influencer entlang des Kanals „Social Media“ lediglich Geld verdienen wollen und das oft ganz egal mit welchen Produkten. Die Folge ist, dass laut dieser Studie 71% der Nutzer und potenziellen Käufer zahlreiche Influencer zwar kennen, diesen jedoch vor dem Hintergrund der fehlenden Glaubwürdigkeit und der fehlenden Authentizität zunehmend nicht oder nicht mehr folgen. Vor allem die Zusammenarbeit mit Marken, wird in der Studie stark hinterfragt.
Die Mehrheit der Befragten war der Überzeugung, dass die Aktivitäten der Influencer teilweise einen negativen Einfluss auf das Bild und somit auch auf den Wert einer Marke haben kann.

Die Zukunft des Influencer Marketing
Verlagern Sie einen geeigneten Teil Ihres Online-Marketing Budgets in Richtung der Micro-Influencer. Die Micro-Influencer, die häufig weniger als 100 Tsd. Follower haben, verlangen nicht nur ein niedrigeres Honorar, sie stehen häufig für mehr Fachkompetenz und somit für mehr Glaubwürdigkeit. Zudem erzielen sie bei bestimmten Produkten und Themen eine qualitativ höhere Reichweite. Und das dürfte nicht nur für die B-to-C, sondern vor allem für die B-to-B Marketing Entscheider interessant sein. In dem Zusammenhang empfehle ich Ihnen, anstatt einer reinen Betrachtung der Conversion Rate, den Deckungsbeitrag pro Kunde, den Sie durch die Micro Influencer gewonnen haben, in einem Zeitfenster von 12 Monaten zu betrachten. Das Ergebnis dürfte eindeutig sein.
Letztich lässt sich sagen, dass der Einfluss der Influencer unausweigerlich wachsen wird. Augen verschließen und hoffen, dass dieser Trend vorbei geht bringt nichts und wäre zudem auch fahrlässig!
Fakt ist aber auch, dass dieser Marketing- und Vertriebskanal eine Bereinigung erleben wird. Und am Ende wird es dann wieder die Qualität vor der Quantität sein, die sich durchsetzt. Für viele Influencer wird das dann das Ende bedeuten … oder der Weg in den Dschungel 🙂


Vielen Dank für diesen Bericht und die spannenden Daten und Fakten: ich werde den Beitrag unseren Fans und Followern gerne weiterempfehlen.
Vielen Dank für diese spannenden Insights. Besonders wichtig finde ich die Feststellung, dass der Erfolg einer Kampagne nicht anhand von Conversions gemessen werden sollte, sondern anhand des Deckungsbeitrags, der über einen Zeitraum von z.B. einem Jahr erzielt wird. Das kann man nicht oft genug wiederholen… 😉